Ich wollte eigentlich Schiller lesen, sagte sie, während ich zusah, wie ihre Beine in der Luft schwebten. Im Hintergrund spielte Musik, auch wenn sie eigentlich von ihr kam, wie sie da auf dem Bett lag, und ich dachte an ihre Beine, die in der Luft schwebten und wie ich sie gerne berühren, nur einmal berühren, würde. Aber die Luft war zu dicht für mich, und eigentlich wollte sie Schiller lesen.

Sie schaute mich an und zog die Augenbrauen und gleichzeitig die ganze Welt zusammen wie einen Vorhang und ich dachte, ich sollte ganz weit weg sein und ich passe nicht auf dieses Bett neben sie und ihre Beine. Wirklich, fragte sie oder vielleicht war es eine Feststellung, aber ich sagte nur ja, wegen deiner Beine und der Luft hier drin und der ganzen Welt, die du raffst wie einen Vorhang und entfaltest wie ein Kuvert mit einem aufgemalten Herzen oder ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Ihre Augenbrauen gingen auseinander, so wie ihre Lippen, für ein Lächeln, ich passte wieder in den Raum und die Welt konnte wieder atmen. Ich wollte eigentlich Schiller lesen, sagte sie, aber sie las ihn erst am nächsten Morgen, auf dem Bauch liegend, die Beine in der Luft schwebend.